
Am 21. Januar 2025 fand die Jahresmitgliederversammlung des Fachverbandes Feldberegnung in der Jabelmannhalle in Uelzen statt. Es kamen zahlreiche Verbandsmitglieder, Firmen und weitere Gäste zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen in der Beregnung und künftige Herausforderungen des Wassermanagements in der Landwirtschaft zu informieren und auszutauschen. Einen Höhepunkt der Veranstaltung stellte der Wechsel der Geschäftsführung dar.
Ekkehard Fricke stellte letztmalig in seiner Funktion als Geschäftsführer des Fachverbandes den Tätigkeitsbericht des Jahres 2024 vor und gab einen Rückblick auf das zurückliegende Beregnungsjahr. Das Jahr 2024 war ein vergleichsweise feuchtes Jahr. Dies hatte zur Folge, dass in vielen Regionen der Beregnungsbedarf unterdurchschnittlich ausfiel. Auch auf dem Beregnungsversuchsfeld der Landwirtschaftskammer in Hamerstorf fielen die benötigten Beregnungsmengen geringer aus.
Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde die Mitgliederreise nach Kasachstan vorgestellt. Die 22 Teilnehmenden besuchten unter der Reiseleitung von Klaus John landwirtschaftliche Betriebe, die unter anderem Gemüse, Kuhmilch, Kamelmilch und Wein produzieren. Einen interessanten Aspekt stellte hierbei die Furchen-, Tropf- und Pivotberegnung mit Flusswasser in den jeweiligen Anbaugebieten dar.
Anschließend berichtete Herr Gödeke über Beregnungstechnikversuche, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst durchgeführt worden sind. Unter der Thematik „Wasserverluste bei der Feldberegnung“ wurde die Wassereffizienz von Starkregnern und Düsenwagen bei der Anwendung im Feld verglichen.
Im Rahmen der Versammlung wurde zudem der Geschäftsführer Ekkehard Fricke verabschiedet. In seiner Rede blickte er positiv auf die über 20 Jahre seiner Arbeit im Fachverband zurück und schilderte seine Haupttätigkeitsschwerpunkte während seiner Zeit als Geschäftsführer. Der Vorsitzende Lutz Meyer bedankte sich stellvertretend für den gesamten Fachverband für die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit und wünschte ihm für seinen Ruhestand alles Gute. Die Geschäftsführung wurde im Zuge dessen an Henning Gödeke übergeben. Herr Gödeke stellte sich der Versammlung vor und erklärte seine Ziele für die Zukunft des Fachverbandes. Er freue sich auf die kommenden Aufgaben und Chancen sich für Beregnungsthemen einzusetzen und gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten die Herausforderungen anzugehen.
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag von Ute Brase aus dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz mit dem Titel „Masterplan Wasser, Wasserversorgungskonzept, Mengenerlass – Wie ist die aktuelle landwirtschaftliche Bewässerung betroffen“. Der Masterplan Wasser solle voraussichtlich im Sommer 2025 fertig gestellt werden. Die Referentin erläuterte zunächst die extremen klimatischen Ereignisse der vergangenen Jahre. Besonders hervorzuheben waren die Trockenjahre 2018/2019 und das Winterhochwasser 2023/2024. Die Jahresdurchschnittstemperatur wäre in Niedersachsen im Jahr 2024 besonders hoch und erstmals über 11° C gewesen. Sie schilderte mit welchen klimatischen Herausforderungen in Zukunft zu rechnen seien und betonte den zunehmenden Nutzungsdruck auf das Grundwasser. Besonders in der Feldberegnung ist zukünftig eine höhere Wasserentnahmemenge aus dem Grundwasser zu erwarten.
Zur Veranschaulichung der Grundwasserstände wurde zudem die Datenbank „Grundwasserstandsdaten online“ vorgestellt. Den Link finden Sie hier: https://www.grundwasserstandonline.nlwkn.niedersachsen.de/Karte
Der Masterplan Wasser des Ministeriums habe laut Brase das Ziel, ein nachhaltiges und integriertes Wassermanagement zu schaffen. Dabei stünden die Nutzungsoptimierung und die nachhaltige Sicherstellung des Dargebotes im Vordergrund, welche durch das Wasserversorgungskonzept und den Mengenbewirtschaftungserlass gewährleistet werden sollen.
Der Mengenbewirtschaftungserlass habe das Ziel, den guten mengenmäßen Zustand des Grundwassers zu erhalten. Für diesen Erlass würde durch Berücksichtigung der Grundwasserneubildung und eines rasterbasierten Vorgehens die nutzbare Grundwasserdargebotsreserve abgeschätzt. Im Anschluss an den Vortrag fand eine Diskussion statt, in der vor allem die Auswirkung des Mengenerlasses auf die Landwirtschaft thematisiert wurde.
Den Vortrag von Frau Brase finden Sie unter folgendem Link:
„Masterplan Wasser, Wasserversorgungskonzept, Mengenerlass“ – Vortrag Ute Brase (MU)




