Hoher Besuch auf dem Beregnungsversuchsfeld der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Hamerstorf. Der neu erbaute „Rainshelter“, ein automatisch geregeltes Regenschutzdach, ist am 6. Oktober durch unsere Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und den Kammerpräsidenten Gerhard Schwetje feierlich eingeweiht worden. Die geladenen Gäste aus der Landwirtschaft, der Verwaltung und der Forschung sowie Förderer des Projekts besichtigten den Neubau und folgten den Erläuterungen zu dessen Entstehung und Zweck. Der Fachverband Feldberegnung hat sich aktiv an der Planung, der Finanzierung und der Suche nach Sponsoren beteiligt.

Der Rainshelter ist eine Art komplett offenes Gewächshaus, bei dem sich das Dach und die Wände bei Regen automatisch sehr schnell schließen. Dadurch wird es möglich, die Beregnungsversuche unter Freilandbedingungen genau dann mit Wasser zu versorgen, wie es für die Fragestellung erforderlich ist – ohne störende Einflüsse durch Niederschläge, erklärte Dr. Jürgen Grocholl, Leiter der LWK-Bezirksstelle Uelzen. Zum Beispiel kann jetzt schneller und präziser als bisher geklärt werden, in welchem Entwicklungsstadium einer Kultur das Beregnungswasser den größten Nutzen erzielt und wann Wasser eingespart werden kann ohne den Ertrag zu gefährden. Die Ergebnisse sollen über die Beratung der LWK und des FVF zügig Eingang in die Praxis finden.

„Der Rainshelter stärkt die Forschung vor Ort. So werden umsetzbare Lösungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft mit der Praxis für die Praxis gefunden. Das ist wichtig für uns alle!“, lobte die Landwirtschaftsministerin.

In den kommenden 2 Jahren werden unter dem Regenschutzdach Winterweizen und Speisekartoffeln untersucht. Das Projekt wird gemeinsam mit der Universität Kiel durchgeführt und über die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Ziel ist die Entwicklung eines EDV-gestützten Beratungsprogramms zur Optimierung von Bewässerung und N-Düngung, erläuterte Prof. Dr. Henning Kage, Leiter der Abteilung Acker- und Pflanzenbau bei der Uni Kiel.

Die Finanzierung des Rainshelters war nicht ganz einfach, so Dr. Grocholl. Die Kosten sind zudem seit der Planung im Jahr 2020 deutlich angestiegen. Durch einen Zusammenschluss verschiedener Institutionen und Unternehmen ist es am Ende gelungen, diese Herausforderung zu meistern.

Zu den größten Förderern gehören die LEADER-Region Heideregion Uelzen, der Digitalisierungsfonds des Landes Niedersachsen, die Metropolregion Hamburg, die LWK Niedersachsen und der Fachverband Feldberegnung e.V..

Außerdem haben sich bisher folgende Firmen mit einem finanziellen Beitrag beteiligt: AVEBE Kartoffelstärkefabrik, GRIMME Landmaschinenfabrik, Betaseed, KWS Saat, Kali + Salz, Nordzucker und The Lorenz Bahlsen Snack-World.